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Aktuelle Forschungsprojekte

1. Praktikabel erhebbare Dekanülierungsprädiktoren für Patienten nach Langzeitbeatmung (Beginn: 09/2012)

Die Anzahl der Tracheotomien mit Indikation einer komfortableren Langzeitbeatmung hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Immer mehr Patienten werden daher nach dem intensivmedizinischen Aufenthalt  mit einer geblockten Trachealkanüle (TK) in die Frührehabilitation verlegt, wo eine Entwöhnung erfolgen soll. Auch wenn sämtliche Patienten ein nahezu identisches multidisziplinäres Dekanülierungsprozedere durchlaufen, profitieren sie nicht gleichermaßen davon – einige Patienten können sehr rasch dekanüliert werden, andere jedoch erst nach sehr langer Rehabilitationsdauer oder aber gar nicht. Für die therapeutische und ökonomische Optimierung des Dekanülierungsmanagements ist es relevant zu wissen, welche Faktoren es sind, die den Erfolg oder Misserfolg einer komplikationslosen Dekanülierung bestimmen. In der Literatur finden sich zwar diverse Prädiktoren – bspw. ein Peak Cough Flow (PCF) >160l/min (Bach & Saporito, 1996) oder eine ausreichend hohe Cough Peak Flow Rate (CPFR) bei durch einen Absaugkatheter induzierten Hustenstößen (Chan et al., 2010), problematisch ist jedoch, dass Messungen der CPFR oder des PCF spezifische Messgeräte erfordern, über die rehabilitative Einrichtungen in der Regel nicht verfügen. Ziel der prospektiven multizentrischen Studie ist daher, praktikable (d.h. in der klinischen Praxis leicht zu erhebende) quantitative und qualitative Prädiktoren für eine erfolgreiche Dekanülierung zu identifizieren.


2. Der unmittelbare Einfluss von Nasensonden auf die Schluckfrequenz bei Patienten mit und ohne Trachealkanüle (Beginn: 05/2013)


Nasogastrale Sonden (NGS) werden bei Patienten der Frührehabilitation häufig längerfristig (< 30 Tage) zur intermittierenden künstlichen Ernährung eingesetzt, führen allerdings zu zahlreichen Komplikationen – bspw. einer pathogenen bakteriellen Kolonisierung des oralen, pharyngealen und gastrischen Sekrets (Gomes et al., 2003), einer Reduktion von Husten- und Schluckreflex (Mamun & Lim, 2005), Druckulzera in Nase, Pharynx und am Zungengrund oder einem erhöhten Risiko für gastro-ösophagealen Reflux, Aspiration und Pneumonie (Ferrer et al., 1999). Da mit zunehmender Liegedauer einer NGS die Komplikationsrate ansteigt, sollte diese Ernährungsform nicht länger als 14-30 Tage angewendet und die Entscheidung zur Anlage einer PEG möglichst zügig getroffen werden. Aufgrund der oft unklaren Prognose werden NGS als Interimslösung allerdings häufig sehr lange belassen, was die dysphagische Symptomatik wiederum verschlechtert. Durch Messung der Spontanschluckrate bei Patienten der Frührehabilitation mit NGS vor und nach Anlage einer PEG soll der unmittelbare Einfluss nasogastraler Sonden auf die Spontanschluckrate erfasst werden.

 


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